Die
Pestalozzischule Hösbach betreut derzeit als sonderpädagogisches
Kompetenzzentrum zwei Grundschulen und eine Mittelschule mit dem Schulprofil Inklusion, an einer dieser Schulen gibt es auch eine Tandemklasse.
DreiKolleginnen und ein Kollege unserer Schule sind in diesem Schuljahr an die Grundschule Waldaschaff, die Grundschule Winzenhohl und die Mittelschule Hösbach abgeordnet.
Tätigkeiten der Lehrkraft für Sonderpädagogik an einer Schule mit Schulprofil Inklusion
Ziel der Arbeit der Lehrkraft für Sonderpädagogik ist es, sonderpädagogische Maßnahmen in der Grundschule umzusetzen. Dabei wird mit der Klassenlehrkraft ein Lernumfeld geschaffen, das fördernde Strukturen aufbaut. Die Arbeit für das Kind (in Form von Förderplanung) tritt in den Vordergrund, die Arbeit mit dem Kind (in Form von Einzelförderung) entsprechend in den Hintergrund.
· Kompetenz Bereich Diagnostik
Die Lehrkraft für Sonderpädagogik entwickelt gemeinsam mit der Klassenlehrerin die diagnostische Fragestellung. Es handelt sich hierbei um eine lernprozessorientierte Diagnostik. „Diagnosen“ in der Schule sollen dazu beitragen, die Leistungen der Schüler und Schülerinnen prozessorientiert wahrzunehmen und transparent zu beurteilen.
Die Diagnostik bedient sich folgender Methoden:
· gezielte pädagogische Beobachtungen
· Gespräche mit Schülerin und Schüler, Lehrerinnen und Lehrern und Erziehungsberechtigten
· Lernstandserhebungen
· Infomelle Testverfahren
· Normierte Testverfahren
· Berichte von internen und externen Fachdiensten
Die diagnostischen Ergebnisse werden in einem förderdiagnostischen Bericht zusammengefasst. In diesem wird auch, gegebenenfalls, der sonderpädagogische Förderbedarf festgestellt.
Auf Grundlage dieses Berichts erstellen die Klassenlehrerin und die Lehrkraft für Sonderpädagogik den Förderplan (siehe unten).
Der förderdiagnostische Bericht wird jährlich fortgeschrieben und im Schülerakt geführt.
· Kompetenzbereich Förderung
An der Schule mit Schulprofil werden auch Schülerinnen und Schüler unterrichtet deren sonderpädagogischer Förderbedarf so erheblich ist, dass sie den Zielen der Grundschule nicht mehr entsprechen können. Diese Kinder werden dann lernzieldifferent unterrichtet, das heißt Unterricht basiert auf der Grundlage des Lehrplans mit individueller Förderplanung. Daraus resultiert veränderter Unterricht. Dies ist wesentlicher Bestandteil der Schulentwicklung.
Die Lehrkraft für Sonderpädagogik arbeitet zusammen mir den Grundschullehrkräften. In der Tandemklassen als Klassenlehrertandem.
Folgende Schwerpunkte sind zu nennen:
· Teamarbeit / Teamteaching
o Auseinandersetzung mit dem veränderten Lehrerbild in der Teamarbeit und mit den veränderten Methoden des individualisierenden Unterrichts
o regelmäßige Teamsitzungen
· Zusammenarbeit mit Lehrkräften der Regelschule, FachlehrerInnen, FörderlehrerInnen, Schulbegleitern, SozialpädaogInnen sowie Mitarbeitern der Mittagsbetreuung usw.
· Klärung der Aufgabenverteilung
· Planung von inklusivem Unterricht
o ganzheitliches Lernen und innere Differenzierung
o Differenzierungsmöglichkeiten
o individualisierte Arbeitsmaterialien
· Förderplanarbeit
Auf der Grundlage des förderdiagnostischen Berichts erstellen die Klassenlehrerin und die Lehrkraft für Sonderpädagogik den individuellen Förderplan Dieser wird durch weitere diagnostische Erkenntnisse korrigiert und fortgeschrieben. Ferner enthält der Förderplan eine Aussage über die zeitliche Dauer der Förderung.
· Leistungsbewertung
o Kriterien zur Leistungsbeurteilung und Notengebung / Zeugnisse, Orientierung an den Rahmen- bzw. Lehrplänen
o Blick auf die Stärken des Kindes
o Nachteilsausgleich
· Additive Förderangebote
Neben der inneren Differenzierung bietet die Lehrkraft für Sonderpädagogik auch additive Förderangebote an. Diese können in Einzelförderung oder in Kleingruppenförderung stattfinden. Diese Förderangebote orientieren sich ebenfalls am Förderplan.
Beispiel:
Sprachheilförderangebot als präventive Maßnahme
Der Sprachheilförderunterricht
hat seinen Schwerpunkt in der Prävention. Es werden Kinder gefördert, deren
Sprachprobleme das schulische Lernen oder die soziale Integration in die Klasse
erschweren.
Die Förderung umfasst die Bereiche Sprache und Wahrnehmung insbesondere im
auditiven Bereich. Sie ist ein Angebot für Kinder mit Sprachauffälligkeiten in
den Bereichen Artikulation, Grammatik, Sprachverständnis, Wortschatz sowie in
der phonologischen Bewusstheit.
In Zusammenarbeit mit den Lehrkräften der allgemeinen Schule soll der Bezug zu
schulischen Inhalten hergestellt werden. Die Schülerinnen und Schüler werden in
Kleingruppen oder einzeln gefördert.
· Kompetenzbereich Beratung
Eltern oder Lehrkräften von Schülerinnen und Schülern mit Auffälligkeiten in den Bereichen Sprache / Lernen und emotionale und soziale Entwicklung bietet die Lehrkraft für Sonderpädagogik eine ausführliche Beratung an. Die Beratung umfasst
Im Rahmen dessen berät die Lehrkraft für Sonderpädagogik auch Eltern zur Entscheidungsfindung über den Verbleib des Kindes im dritten Jahr in der flexiblen Eingangsstufe (explizit an der Grundschule Hösbach-Winzenhohl).
Bei Auffälligkeiten in den Bereichen Sehen / Hören / körperlichen und motorische Entwicklung / Autismus kooperiert die Lehrkraft für Sonderpädagogik mit den überregionalen Sonderpädagogischen Diensten. Auch hier nimmt sie an den Beratungen teil und führt diese dann teilweise fort.
· Kompetenzbereich Koordination
Die Lehrkraft für Sonderpädagogik koordiniert die Förderung (außerschulische und innerschulische) des Kindes. Sie versuchet alle integrativen und additiven Förderangebote aufeinander abzustimmen.
Regelmäßiger Austausch mit allen an der schulischen Förderung des Kindes Beteiligten, um Förderangebote zu planen und koordinieren.
Die Lehrkraft für Sonderpädagogik arbeitet eng mit Beratungslehrern und Schulpsychologen zusammen. Es sollen so multiprofessionelle Unterstützungsangebote geschaffen werden, um bei Bedarf auch unabhängige Diagnostiken zu ermöglichen und inklusive Hilfsangebot zu erweitern.
· Kompetenzbereich Fortbildung
In regelmäßigen „Schilfs“ bietet die Lehrkraft für Sonderpädagogik Fortbildungen an. Folgende Schwerpunkte sind zu nennen:
o Vorbereitung der Lehrkräfte auf den inklusiven Unterricht (rechtliche und organisatorische Informationen über IU)
o Fachkompetenz über den jeweiligen sonderpädagogischen Förderbedarf vermitteln
o Unterricht in heterogenen Lerngruppen
o Individualisierung
o Rhythmisierung von Förderung
o Offene Lernangebote
o Individuelle Leistungsbewertung
o Förderplanung
o usw.
· Kompetenzbereich Kooperation
Zusammenarbeit mit außerschulischen Fördereinrichtungen z.B. Therapeuten, Ärzten, Psychologen, Kinder- Jugendpsychiatrie, Trägern von Jugendhilfemaßnamen, usw.
Teilnahme und Einberufung von „Runden-Tische-Gesprächen“.
Zusammenarbeit mit den Mobilen Sonderpädagogischen Diensten
· MSD geistige Entwicklung
· Überregionale Mobile Sonderpädagogische Dienste:
Förderschwerpunkte Hören, Sehen, körperliche motorische Entwicklung (kmE)· Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung
Austausch bzw. Vernetzung mit Schulen mit dem Schulprofil Inklusion im Landkreis Aschaffenburg und Miltenberg.
· Kompetenzbereich Evaluation
Die Lehrkraft für Sonderpädagogik schreibt gemeinsam mit der Schulleitung und dem Kollegium das Rahmenkonzept Inklusion weiter. Zielvereinbarungen und konkrete Absprachen zum Einsatz der Lehrkraft für Sonderpädagogik werden jährlich getroffen.
Das Rahmenkonzept Inklusion ist Bestandteil des Schulprogramms
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